Arbeitsmodelle - 07.12.2022

Erwerbstätigkeit statt Ruhestand: Flexibilität ist gefragt

Immer mehr Menschen in der Schweiz arbeiten auch nach Erreichen des offiziellen Pensionierungsalters weiter.

So ist die Erwerbsquote bei den über 65-jährigen in der Schweiz in den letzten sieben Jahren um 2,7% angestiegen und lag 2017 bei 12%. Auch die Zahlen der vorzeitigen Pensionierungen sind leicht rückläufi g (Bundesamt für Statisik [BfS], 2018). Was bedeutet Erwerbstätigkeit im Pensionsalter und was sind die Gründe hierfür? Das vorliegende Kapitel beleuchtet den Übergang in den Ruhestand und gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Formen der Erwerbstätigkeit im Pensionsalter. Darüber hinaus wird aufgezeigt, welche Vorteile mit einer Weiterbeschäftigung auf Seiten der Arbeitgeber wie auf Seiten der Arbeitnehmenden verbunden sind und welche Voraussetzungen für eine längere Erwerbsbeteiligung gegeben sein müssen.

Übergang in den Ruhestand

Mit Einführung der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) 1948 wurde in der Schweiz ein ordentliches Pensionierungsalter geschaffen und damit ein Enddatum definiert, wann der Beruf an den Nagel zu hängen ist. Heute liegt das gesetzliche Rentenalter für Männer bei 65 und für Frauen bei 64 Jahren, doch für immer weniger Menschen bedeutet dies, dass tatsächlich dann von einem Tag auf den anderen Schluss mit einer 100% Beschäftigung ist. Etwa 30% aller Erwerbstätigen scheiden vorzeitig aus dem Erwerbsleben aus (BfS, 2014). Darunter fallen zwar auch alle Personen, die aufgrund von gesundheitlicher Beschwerden oder betrieblicher Umstrukturierung nicht freiwillig aufhören, es sind aber schätzungsweise zwei Drittel die freiwillig die Frühpensionierung wählen, um sich ihren Hobbies zu widmen oder Freiwilligen-Arbeit leisten.

Ansprechpartner:in für diese Studie

Prof. Dr. Anne Jansen

Dozentin am Institut für Personalmanagement und Organisation der Fachhochschule Nordwest (FHNW)

Prof. Dr. Anne Jansen ist Mitglied im wissenschaftlichen Think-Tank von focus50plus.

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